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Argentinisches Tageblatt

Geschichte - Profil - Leser

Das Argentinische Tageblatt erscheint samstags in Buenos Aires. Die Zeitung wurde von den Schweizer Einwanderern Johann Alemann und seinem Sohn Moritz aus Bern 1878 zuerst als "Argentinisches Wochenblatt" gegründet. Zusammen mit seinen anderen Söhnen, Theodor und Ernst, gründete der freisinnige Schweizer Journalist Johann Alemann 1889 das "Argentinische Tageblatt". Das "Wochenblatt" erschien bis 1967 als Wochenendausgabe des Argentinischen Tageblatts. 1981 wurde das Argentinische Tageblatt aus ökonomischen Gründen zur Wochenzeitung umfunktioniert.

 1925, nach dem Tod Theodor Alemanns, übernahm dessen Sohn Ernesto F. Alemann die Direktion der Zeitung. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Argentinische Tageblatt zum Sprachrohr der antinationalsozialistischen Opposition unter den Deutschen in Argentinien und bekam einen weltweiten Ruf. Seit dem Tod Ernesto Alemanns 1982 wird die Zeitung von seinen Söhnen Dr. Roberto T. Alemann und Dr. Juan E. Alemann sowie von Eduardo Alemann herausgegeben. Die Verwaltung leitet Libertad Alemann.

Die Zeitung fühlt sich auch nach vier Generationen dem im Impressum postulierten Grundsatz freisinnig-liberaler Tradition verpflichtet. In seiner über hundertjährigen Geschichte hat das Argentinische Tageblatt unzählige Stürme überwunden. Die Zeitung wurde mehrmals verboten, ihr Direktor des Landes verwiesen. Sie durchlitt einen Anzeigenboykott deutscher Unternehmen wegen ihrer republikanischen Einstellung. Bombenattentate auf den Verlagssitz und die Wohnungen der Herausgeber waren zeitweise an der Tagesordnung. Redakteure wurden von Schlägerbanden tätlich angegriffen. 1936 entzog die Universität Heidelberg Ernesto Alemann den dort erworbenen Doktortitel. Das Argentinische Tageblatt wurde auf dem Boden des Deutschen Reiches verboten. Während der NS-Zeit überstand das Tageblatt wegen seiner kompromisslosen Haltung gegenüber dem Hitler-Regime sechs von der Deutschen Botschaft in Argentinien eingeleitete Prozesse. Später, unter Perón, Papierrationierungen und die vorübergehende Schliessung der Druckerei. Als Familienbetrieb musste der Verlag in den 70er und 80er Jahren die Klippen der Hoch- und Hyperinflation umschiffen. Die Zeitung hat alle Anfeindungen und ökonomischen Schwierigkeiten überlebt. Andere deutschsprachige Blätter in Argentinien, ob monarchistisch, deutschnational oder nationalsozialistisch, blieben auf der Strecke. Die Leserschaft hat sich letztendlich für die objektive, freisinnig-liberale Berichterstattung des Tageblatts entschieden.

1992 wurde die Druckerei geschlossen. Seither beschränkt sich der Verlag ausschliesslich auf die Herausgabe der einzigen deutschsprachigen Zeitung in Argentinien. Das Argentinische Tageblatt versucht heute, seinen Lesern eine möglichst umfangreiche Information über das Weltgeschehen mit Schwerpunkt auf den deutschsprachigen Ländern zu liefern. Es informiert zudem in kommentierender Form über die politische und wirtschaftliche Entwicklung in Argentinien. Die Zeitung sieht sich als Mittler zwischen dem deutschsprachigen Kulturbereich und Argentinien und als Nachrichtenorgan der Deutschen Gemeinschaft in Argentinien. Vereine, Schulen und Religionsgemeinschaften haben die Möglichkeit, Mitteilungen kostenlos im Tageblatt zu veröffentlichen. Weitere Schwerpunkte der journalistischen Arbeit der Redaktion sind Kultur, Sport, Literatur, Unterhaltung, Reisen, Naturwissenschaft und Medizin sowie Interviews mit Persönlichkeiten aus dem politischen, kulturellen oder gesellschaftlichen Leben im deutschsprachigen Raum und Argentinien.

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