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Profil der Zeitung für Dich

Informationen für die Altairegion

Gründung

Seit 45 Jahren erscheint in der Altairegion eine Zeitung in deutscher Sprache - die heutige "Zeitung für Dich". Am 15. Juni 1957 wurde das erste Exemplar der "Roten Fahne", so hieß die Zeitung bis zum 1. Januar 1991, gedruckt. 500 Stück betrug die Auflage des doppelseitigen Blättchens in den ersten Monaten. Zielgruppe waren die Sowjetdeutschen. Diese hatten sich Anfang des 20. Jahrhunderts hier niedergelassen oder waren während des Krieges nach einem Erlass Stalins aus ihrer Heimat nach Sibirien vertrieben worden. Die Altairegion südlich der Großstädte Omsk und Nowosibirsk war eines der Gebiete gewesen, wo nach dem Zweiten Weltkrieg besonders viele Deutschstämmige lebten. Als eine Art Wiedergutmachung für die erlittenen Gräuel genehmigte Nikita Chruschtow die Gründung eines deutschen Blattes.

Geschichte

Die Korrespondenten der ersten Stunde waren zum großen Teil Schriftsteller. Sie prägten das Blatt durch Schwänke, Mundart und Gedichte. Ab dem 1. Juni 1965 erschien die "Rote Fahne" im doppelten Umfang und auch die Themenvielfalt konnte ausgeweitet werden. Allerdings waren Berichte über das Schicksal der deutschen Volksgruppe, über die Autonomiebewegung oder die Trudarmee tabu. Vielmehr muss ten die Journalisten versuchen, neben der kommunistischen Propaganda ihren Weg zu gehen. Mit "Glasnost" und "Perestrojka" änderten sich sowohl das Erscheinungsbild als auch die Rubriken. Die Probleme der Deutschstämmigen wurden beschrieben, ihre Schicksale nacherzählt und auch das Bestreben um Autonomie wurde immer häufiger angesprochen. Die Auswanderung der Sowjetdeutschen nach Deutschland wurde ein dominierendes Thema - im Blatt und in der Redaktion. Ein sehr großer Teil der ehemaligen Leser und Journalisten  lebt heute in Deutschland.

Die heutige Situation

Jetzt erscheint die "Zeitung für Dich" als Regionalzeitung der gesamten Altairegion. Herausgeber ist die Verwaltung in Barnaul. Der Redaktionssitz arbeitet in Slawgorod, ebenso die Druckerei. Die Abwanderung der deutschen Muttersprachler hat zum großen Rückgang der Auflage beigetragen. Während im Jahr 1985 noch aind 4000 Leser die Zeitung konsumierten, ist die Zahl der Abonnenten auf rund 1000 Stück zurückgegangen. Mit der Aktion "Die Zeitung für Dich für jeden Trudarmisten" konnte die Redaktion die Anzahl der gedruckten und verkauften Exemplare auf 1375 steigern. Wöchentlich wird die Zeitung an unsere Leser in Russland, Deutschland, Argentinien, Kanada, Schweiz und viele andere Länder verschickt.

Themenspektrum

Die "Zeitung für Dich" schreibt für diejenigen, welche sich für die deutsche Sprache und Kultur interessieren. Die Themenfelder "Russlanddeutsche Aktuell", "Schicksalswege" oder "Geschichte der Volksgruppe" zeigen Hintergründe auf und nennen den neuesten Stand der Forschung. Neben den Rubriken "Deutschland" und "Welt" wird viel Wert auf Geschehnisse in der Altairegion gelegt. Die zweite Seite ist deshalb für Geschehnisse aus der (Land)-Wirtschaft reserviert. Einen wichtigen Platz nimmt die Zeitung als Kulturträgerin ein - deshalb beleuchten wir die Arbeit der Begegnungszentren, deutschen Musik und Tanzgruppen und lokaler Künstler sehr intensiv. Studenten der deutschen Sprache und Jugendliche fühlen sich in der Jugendpalette mit modernen Themen gut aufgehoben. Ernstere Themen wie sozial schwache Familien, AIDS-Vorsorge und Altersgebrechen greift die Redaktion im Ressort Soziales auf. Schon seit den ersten Jahren erfreut sich die Rubrik "Kinderecke" großer Beliebtheit, hier können unsere kleinsten Leser malen, rätseln und die deutsche Sprache lernen. Im Kurs "Deutsch für Anfänger" führen wir die Anfänger behutsam und unterhaltsam an die neue Sprache heran.

Maria Alexenko
(Chefredakteurin)

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